Warum die Jahreszeiten uns und unser Leben beeinflussen – und warum die meisten das ignorieren
Hast du schon einmal bemerkt, wie unterschiedlich du dich im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter fühlst? Vielleicht sprudelst du im Frühling vor Energie und Ideen – und im Winter sehnst du dich nach Ruhe und Rückzug. Viele Menschen nehmen diese Unterschiede zwar wahr, aber sie schenken ihnen kaum Bedeutung. Stattdessen leben wir in einem Rhythmus, der scheinbar konstant ist: gleiches Arbeitstempo, gleiche Routinen, gleiche Erwartungen – 365 Tage im Jahr.
Doch die Natur zeigt uns etwas anderes: Alles hat seine Zeit. Pflanzen, Tiere, ja sogar das Wetter folgen Zyklen. Und wir Menschen? Auch wir sind zutiefst eingebunden in diese Rhythmen. Ob wir es zulassen oder nicht – die Jahreszeiten prägen unsere Energie, unsere Stimmung und sogar unsere Entscheidungen.
Der natürliche Rhythmus der Jahreszeiten
Die Natur ist ein Kreislauf, alles
durchläuft Phasen: Entstehen, Wachsen, Ernten, Ruhen.
- Frühling steht für Neubeginn, Aufbruch und Expansion.
- Sommer bringt volle Blüte, Kraft und Lebendigkeit.
- Herbst lehrt uns das Ernten, Loslassen und Sortieren.
- Winter schenkt Stille, Rückzug und Erneuerung.
Früher lebten die Menschen eng im Einklang mit diesen Rhythmen: Die Jahreszeiten bestimmten Arbeit, Ernährung, Feste und sogar den Schlafrhythmus. Im Winter gab es weniger Tageslicht, also auch mehr Ruhe. Heute dagegen simulieren wir Sommer: Licht, Strom, Temperatur – alles künstlich geregelt. Wir glauben, das ganze Jahr „gleich funktionieren“ zu können. Aber unser Körper denkt anders.
Warum ignorieren wir diesen Einfluss?
In unserer modernen Welt tun wir so, als gäbe es keine
Jahreszeiten mehr. Alles ist auf Konstanz und Verfügbarkeit ausgelegt:
- Supermärkte liefern Erdbeeren im Dezember.
- Arbeitszeiten sind immer gleich – egal ob es draußen früh dunkel ist oder die Sonne bis 22 Uhr scheint.
- Klimaanlagen und Heizungen schaffen immer dieselbe Temperatur, unabhängig der Jahreszeit.
- Social Media vermittelt Dauer-Sommer-Stimmung: immer aktiv, immer sichtbar, immer „on fire“.
Dazu kommt ein gesellschaftlicher Glaubenssatz: Leistung
muss das ganze Jahr gleich sein. Pausen werden schnell mit Faulheit
verwechselt. Also übergehen viele ihre innere Stimme, die im Winter Ruhe sucht
oder im Sommer nach mehr Freiheit ruft.
Das Ignorieren geschieht also nicht aus bösem Willen,
sondern weil wir in einem System leben, das auf lineares Funktionieren statt
auf zyklisches Leben ausgerichtet ist.
Doch je mehr wir diesen natürlichen Wechsel verdrängen,
desto stärker spüren wir die innere Diskrepanz: Müdigkeit, Gereiztheit,
Antriebslosigkeit – Zeichen dafür, dass unser Körper zurück zu einem Rhythmus will.
Was passiert, wenn wir den Einfluss ignorieren?
Wenn wir die natürlichen Rhythmen verdrängen, kommt unser
System aus der Balance. Beispiele, die du vielleicht kennst:
- Im Winter: Statt uns zurückzuziehen, halten wir das Tempo hoch, machen Überstunden, verplanen jedes Wochenende. Folge: innere Leere, Müdigkeit, das Gefühl „ausgebrannt“ zu sein.
- Im Sommer: Während unser Körper nach Bewegung, Begegnung und Leichtigkeit ruft, verbringen wir den Tag klimatisiert am Schreibtisch. Abends sind wir erschöpft, aber nicht erfüllt.
- Im Herbst: Wir klammern uns an alles, wollen nicht loslassen – dabei wäre die Zeit ideal, um Ballast abzuwerfen. Das Resultat: Chaos im Kopf, das sich in Stress und Grübeln äußert.
Psychologisch erklärt: Unser Biorhythmus wird stark vom Licht
gesteuert. Licht beeinflusst unsere Hormone: Im Sommer produziert der Körper
mehr Serotonin (Glückshormon), im Winter mehr Melatonin (Schlafhormon).
Ignorieren wir diesen natürlichen Wechsel, geraten wir in Dysbalancen – von
Winterdepression bis hin zu chronischem Stress.
Kurz gesagt: Wir leben und arbeiten permanent gegen einen natürlichen Rhythmus.
Wenn wir dauerhaft gegen den Rhythmus leben, zahlen wir einen Preis. Unser Körper gerät in Stress, weil er nicht mehr im Einklang mit Licht, Hormonen und Energielevel ist. Die Folgen zeigen sich auf vielen Ebenen:
- Körperlich: Schlafprobleme, ständige Müdigkeit, Infektanfälligkeit, hormonelle Dysbalancen.
- Emotional: Gereiztheit, Stimmungsschwankungen, ein Gefühl innerer Leere.
- Mental: Konzentrationsschwäche, fehlende Kreativität, das Gefühl „immer hinterher“ zu sein.
- Spirituell: der Verlust von Verbindung – sowohl zu uns selbst als auch zur Natur.
Wie die Jahreszeiten konkret wirken
🌱 Frühling – Aufbruch
& neue Energie
Wenn die Natur sprießt, sprießen auch unsere Ideen. Hormone wie Dopamin und
Serotonin steigen, wir fühlen uns motivierter. Jetzt ist die Zeit, Neues zu
wagen – sei es ein Projekt, eine neue Routine oder einfach mehr Bewegung im
Alltag.
👉 Viele Menschen verspüren im
Frühling den Drang, die Wohnung zu entrümpeln oder sportlich aktiver zu werden.
Das ist kein Zufall, sondern ein Spiegel der Natur.
☀️ Sommer – Aktivität &
Fülle
Die Tage sind lang, das Leben spielt draußen. Unser Körper liebt das
Sonnenlicht: Vitamin D hebt die Stimmung, wir fühlen uns vitaler. Sommer ist
die Zeit für Begegnungen, Feiern, Reisen – und dafür, in der Welt sichtbar zu
werden.
👉 Menschen sind im Sommer
tendenziell geselliger, optimistischer und experimentierfreudiger.
🍂 Herbst – Ernte &
Loslassen
Die Natur zeigt uns: Alles, was gewachsen ist, darf nun geerntet oder abgelegt
werden. Psychologisch ist dies eine Zeit für Reflexion. Dankbarkeit stärkt
unser Wohlbefinden, während bewusstes Loslassen Platz für Neues schafft.
👉 Viele verspüren im Herbst den Drang, Dinge zu ordnen – Aktenordner sortieren, Kleiderschrank umräumen, offene Themen beenden.
❄️ Winter – Rückzug &
Regeneration
Kälte und Dunkelheit laden uns zur Ruhe ein, zum Innezuhalten. Der Körper verlangt
nach mehr Schlaf, der Geist nach Stille. Dies ist keine „verlorene“ Zeit,
sondern die Quelle neuer Kraft. Im Winter säen wir die Samen unserer Visionen.
👉 Wer sich bewusst Zeit für Ruhe
nimmt – etwa durch Meditation oder Lesen – startet im Frühling gestärkt. Wer
aber durchpowert, riskiert innere Erschöpfung.
Kleine Rituale für jede Jahreszeit
Indem wir bewusst kleine Rituale einbauen, holen wir uns die jeweilige Energie ganz leicht ins Leben – ohne große Umstellungen, sondern durch einfache, stimmige Handlungen.
So spüren wir den natürlichen Rhythmus wieder deutlicher und geben Körper und Geist genau das, was sie gerade brauchen.
🌱 Frühling
- Räume auf (Wohnung, Schreibtisch, Gedanken).
- Probiere etwas Neues: einen Kurs, ein Hobby, ein anderes Rezept.
- Gehe täglich ins Grüne – selbst kurze Spaziergänge fördern die „Aufbruchsstimmung“.
☀️ Sommer
- Plane bewusst freie Zeit – auch mitten in der Woche.
- Verbringe Mahlzeiten draußen, egal ob Frühstück oder Abendessen.
- Nutze die Energie für Begegnungen: Grillabende, Feste, gemeinsame Aktivitäten.
🍂 Herbst
- Schreibe jeden Abend drei Dinge auf, für die du dankbar bist.
- Sortiere deine Räume – was du nicht mehr brauchst, darf gehen.
- Starte ein Ritual des Loslassens: Schreibe Belastendes auf einen Zettel und verbrenne ihn.
❄️ Winter
- Lege bewusste Ruhezeiten ein, z. B. einen Abend pro Woche offline.
- Praktiziere Meditation oder Journaling, um deine innere Stimme klarer zu hören.
- Erschaffe eine „Winterhöhle“: eine Leseecke, Kerzen, Decke –
ein Ort, an dem Rückzug Freude macht.
Kleines Ritual zum Spüren der Energie-Qualität ✨
Wir sind Teil der Natur, nicht getrennt von ihr. Je mehr wir uns erlauben, mit den Jahreszeiten zu leben, desto leichter finden wir in unseren eigenen Rhythmus.
👉 Nimm dir einen Moment Zeit – wenn du magst, genau jetzt.
- Schließe die Augen.
- Atme tief ein und aus.
- Welche Jahreszeit ist gerade draußen?
- Stell dir vor, wie du diese Energie jetzt einatmest und durch dich hindurchfließt.
- Frag dich: „Wie fühlt sich diese Energie-Qualität an? Was schenkt mir diese Jahreszeit? Und was darf ich in dieser Zeit loslassen oder entfalten?“
Schreibe deine Antworten auf – ganz spontan. Dieses kleine Ritual verbindet dich mit der Energie, die gerade wirkt, und gibt dir Klarheit, was jetzt in deinem Leben dran ist.
Die Natur und die Jahreszeiten mit ihren Energie-Qualitäten sind keine Kulisse, die wir beiläufig erleben. Sie sind lebendige Wegweiser, die uns zeigen, wann es Zeit für Aufbruch, Aktivität, Loslassen oder Ruhe ist. Wenn wir uns darauf einlassen, fühlen wir uns weniger erschöpft, klarer und viel mehr „im Fluss“.
Wenn du mehr über die wechselnde Energie-Qualität erfahren und vor allem für dich nutzen möchtest, in meiner online Jahresbegleitung machen wir genau das. Schau mal hier auf meiner Webseite vorbei oder hol dir einen Termin für ein unverbindliches Schnuppergespräch mit mir.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen